Allgemeines Vorgehen:
Oberstes Gebot bei jeder ERSTEN HILFE -
Leistung am Tier ist der Schutz der beteiligten Personen. Verletzte Tiere, die
unter Schockeinwirkung stehen, Angst oder Schmerzen haben, wehren sich häufig
durch Beißen und Abwehrbewegungen (auch eigene Tiere!) gegen helfende
Maßnahmen. Nähern Sie sich einem verletzten Tier immer vorsichtig und langsam, besonders wenn es ein fremdes Tier ist.
Sprechen Sie
das Tier mit ruhiger Stimme an, auch wenn das manchmal schwer fällt! Beobachten
Sie die Reaktionen des Tieres genau - auch helfende Hände werden gebissen!
Leinen Sie das Tier immer zunächst an, damit es Ihnen nicht davon läuft. Sind
Sie alleine, binden Sie die Leine um einen festen Gegenstand (z.B. Zaunpfosten)
und ziehen den Kopf des Tieres so nah wie möglich an diesen Gegenstand
heran und binden die Leine kurz an.
Damit ist die Bewegungsfreiheit des Kopfes
weitgehendst eingeschränkt.

Wenn Sie wenigstens zu zweit sind empfiehlt
es sich den Fang des Tieres zuzubinden. Der Hund wird dabei von einer
Hilfsperson von hinten rechts und links am Kopf gehalten. Eine 2. Person
bereitet eine Schlinge in der Mitte des Bandes vor, mit dem Knoten nach oben.
Von vorne wird die Schlinge um den Fang des Hundes gelegt und fest (!)
zugezogen. Anschließend werden die Enden unter dem Fang überkreuzt und im
Nacken des Hundes sicher verknotet. Der ganze Vorgang sollte sicher und zügig
durchgeführt werden, bevor der Hund durch Abwehrreaktionen die Schlinge
abstreifen kann. Ist kein Band zur Hand, kann eine Sicherung des Fangs auch mit
einer Leine vorgenommen werden, die am Halsband befestigt 2-3x um den Fang
geschlungen wird. Das Ende wird zusammen mit dem Halsband gut festgehalten.
In
folgenden Situationen darf ein Hund nicht zugebunden werden:
1.) Bewusstlosigkeit
2.) Hitzschlag
3.)
Atembeschwerden / Nasenbluten
4.) Verletzungen
im Bereich des Fangs
5.) Herz -/Kreislaufbeschwerden
6.) Erbrechen in
kurzen Abständen
Sollte ein zugebundener Hund während der
Hilfeleistung oder auf dem Transport Anzeichen von oben beschriebenen Zuständen
zeigen, ist die Schlinge sofort zu beseitigen!
Die Beruhigung des Tieres sollte, wenn
möglich von einer dem Tier vertrauten Person übernommen werden. Sie sollte. den
Kopf des Tieres halten und durch beruhigendes Streicheln und Reden auf es
einwirken.
Um eine Verletzung zu untersuchen oder zu
versorgen ist es zweckmäßig, den Hund in eine Position zu bringen, in der das
gut möglich ist und in der er ruhig gehalten werden kann.
Im Sitzen, bei gut fixiertem Kopf können
Verletzungen im Bereich des Kopfes, Halses und des Rückens versorgt werden.
Im Stehen sind Behandlungen am Rumpf, den
oberen Gliedmaßen und der Rute durchzuführen. Selten bleiben die Hunde alleine
stehen. Eine Hilfsperson hält ihn mit einem Arm unter dem Hals, mit dem anderen
Arm unter dem Bauch und zieht ihn zu sich heran.

Liegen Verletzungen im Bereich der unteren Gliedmaßen vor, sollte der
Hund auf die gesunde Seite gelegt und, nicht grob aber bestimmt festgehalten
werden. Eine Hilfsperson kann die Arbeit des Helfenden durch gestrecktes Halten
des erkrankten Beines erleichtern. |